Herstellung von Seife

© Laura Di Maio

Das Kaltverfahren

Wir sieden alle unsere Seifen im sogenannten Kaltverfahren. Wir arbeiten mit Natronlauge (NaOH), die sich angerührt mit destilliertem Wasser erhitzt und so den Verseifungsprozess der verwendeten Öle und Fette iniziert. Dabei ist Vorsicht geboten, denn beim NaOH handelt es sich um eine Chemikalie, welche sachgerecht verwendet werden muss. Die fertige Seife enthält praktisch kein NaOH mehr, da sich die Lauge während des Verseifungsprozesses mit den Fetten verbindet und Seifenmoleküle entstehen. Dieser Prozess nimmt ca. 4-6 Wochen in Anspruch; erst dann ist die Seife “reif” und kann verwendet werden.

Schritt für Schritt:

  1. Wir wägen immer zuerst alle Zutaten ab und verteilen sie auf verschiedene Behälter: feste Fette, destilliertes Wasser, NaOH, ätherische Öle, und weiteres.
  2. Im nächsten Schritt rühren wir die Natronlauge (NaOH) mit dem Wasser an, dafür lassen wir sie langsam in das Wasser einrieseln und rühren so lange, bis die Flüssigkeit wieder klar wird. Dabei entstehen Gase, die nicht eingeatmet werden sollten. Deshalb informiert euch noch weiter bevor ihr selbst eine Seife siedet. 
  3. Dann kommt die aufgelöste Natronlauge zu den festen Fetten (durch ein Sieb, damit auch die letzten Kristalle nicht in die Seife gelangen). Auch hier wieder rühren, bis sich alles schön aufgelöst hat.
  4. Nun kommen die flüssigen Öle hinzu. Mit Hilfe des Stabmixers bringen wir die Seife zum andicken.
  5. Nach und nach kommen die restlichen Zutaten hinzu, z.B. Rizinusöl, ätherische Öle, Kaolin, Tonerde, Pflanzenblätter, etc. 
  6. Wenn die Masse angedickt ist, ist sie bereit für die Form. Wir giessen die Masse in der Regel in Blockformen aus Holz oder Silikonformen.
  7. Die Seife wird danach abgedeckt, damit sich keine Seifenasche bildet (ist aber grundsätzlich nicht schlimm, manchmal machen wir es auch nicht ;)) und mindestens 24h in der Form gelassen. 
  8. Wenn die Seife härter ist, nehmen wir sie aus der Form und schneiden sie. Dann ist sie aber noch nicht fertig, sondern muss, wie bereits gesagt, 4-6 Wochen lagern bevor sie verwendet werden kann. In dieser Zeit verdampft die Flüssigkeit in der Seife und die Lauge verbindet sich mit den Fetten. Die Seife wird milder. Zurück bleibt eine feste, wohlriechende und rückfettende Seife. 

Ätherische Öle

Ätherische Öle werden durch Destillation zum Beispiel aus Pflanzen und Blüten gewonnen und sind somit ein Naturprodukt. Es gibt auch die Möglichkeit, Parfumöle zu verwenden, diese werde aber synthetisch hergestellt.

Düfte mischen

Beim Mischen von Düften sind die Spielräume sehr gross. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der Kopfnote (ca. 10-40%), der Herznote (ca. 30-70%) und der Basisnote (ca. 5-10%). Es kommt immer auf die eigene Nase (was gefällt / gefällt nicht) und die Eigenschaften der einzelnen Öle an. So hat Lavendelöl zum Beispiel eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung.

Seifen einfärben

Auch hier gibt es viele Möglichkeiten. Die Farbe der Grundmasse wird durch die Farbe der verwendeten Öle und Fette bestimmt. Um die Seifen einzufärben können Pigmente, Micas, Lebensmittelfarben und / oder Kräuter sowie Pflanzen verwendet werden. Der ganze Seifenprozess, so auch das Färben, ist keine exakte Wissenschaft, weshalb das Resultat variieren kann. 

Lagerung

Um lange Freude an deiner Seife zu haben, solltest du sie unbedingt trocken lagern. Wir verwendend dafür Seifensäckchen, die wir in der Dusche aufhängen.